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Finale im Herrendoppel fällt aus

27.04. - 2.05.: Individual-EM in Kiew

Riesengroß war die Freude am Samstagabend (1. Mai 2021), als das Herrendoppel Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Weltranglistenplatz 19; Setzplatz 5) bei den Individual-Europameisterschaften 2021 in Kiew/Ukraine (27. April bis 2. Mai 2021) sein Halbfinalspiel gewonnen hatte und damit im EM-Finale stand. Die Chance war hoch, dass die Perspektivkaderathleten des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) den ersten Titelgewinn für Deutschland im Herrendoppel auf kontinentaler Ebene seit mehr als 40 Jahren perfekt machen würden. Zuletzt hatte bei den European Championships 1974 in Wien/Österreich ein Duo des DBV in dieser Disziplin triumphiert: Damals setzten sich Willi Braun und Roland Maywald gegen die gesamte Konkurrenz durch. 

Umso härter traf alle Beteiligten am Sonntagmorgen (2. Mai 2021) die Nachricht, dass Mark Lamsfuß am Samstag positiv auf COVID-19 getestet wurde. Das Ergebnis eines weiteren – am Sonntagmorgen durchgeführten – PCR-Tests steht noch aus. Allerdings wird dieses keinesfalls vor dem angesetzten EM-Finale vorliegen, sodass der europäische Badminton-Verband Badminton Europe Confederation (BEC) – als Veranstalter des Großereignisses – das Endspiel im Herrendoppel am Sonntagmorgen absagte. Die Russen Vladimir Ivanov/Ivan Sozonov (Weltranglistenplatz 16; Setzplatz 3) sind damit nach 2014 erneut Europameister.  

„Ich bin sehr enttäuscht und traurig darüber. Wir waren in Top-Form und hätten uns die Goldmedaille geholt“, meinte der 27 Jahre alte Mark Lamsfuß. DBV-Sportdirektor Martin Kranitz sagte: „Es tut mir unheimlich leid für Mark und Marvin. Die Nachricht heute Morgen war wie ein Schock! Aber wir kennen die Risiken und die aktuellen Bedingungen und müssen und werden diese natürlich akzeptieren.“

Die EM-Regularien sehen vor, dass Mark Lamsfuß nun für 13 Tage auf seinem Hotelzimmer in Quarantäne gehen muss. Das Gleiche gilt für seinen Spielpartner und Zimmerkollegen Marvin Seidel sowie für seine Mixedpartnerin Isabel Herttrich (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim), da diese jeweils als Erstkontakt von Mark Lamsfuß gelten. 

Vor dem Test am Samstag, der das positive Ergebnis mit sich brachte, war Mark Lamsfuß im Rahmen der Titelkämpfe bereits viermal auf COVID-19 getestet worden. Diese Tests fielen allesamt negativ aus. Auch Marvin Seidel und Isabel Herttrich wurden am Samstag (erneut) getestet: Ihr Ergebnis war jeweils negativ.  

Zuvor schaffte es im Herrendoppel zuletzt im Jahr 2012 eine Paarung des Deutschen Badminton-Verbandes bis ins Finale einer Individual-EM: In Karlskrona/Schweden holten Michael Fuchs/Oliver Roth letztlich (ebenfalls) die Silbermedaille.

Mark Lamsfuß gewann in Kiew neben Silber im Herrendoppel außerdem mit Isabel Herttrich Bronze im Mixed. Zwei Medaillen zu holen, gelang bei den diesjährigen kontinentalen Titelkämpfen darüber hinaus nur noch dem englischen Duo Marcus Ellis (Herrendoppel und Mixed) und Lauren Smith (Damendoppel und Mixed).

Titelverteidiger Viktor Axelsen ebenfalls positiv getestet

Auch das EM-Finale im Herreneinzel findet nicht statt: Der topgesetzte Titelverteidiger Viktor Axelsen aus Dänemark (Weltranglistenplatz 2) wurde am Samstag gleichsam positiv auf COVID-19 getestet. Ein zweiter PCR-Test bestätigte am Sonntagmorgen das Ergebnis. Der EM-Titel geht damit automatisch an Viktor Axelsens Endspielgegner Anders Antonsen (Weltranglistenplatz 3; Setzplatz 2). Der Nationalmannschaftskollege von Viktor Axelsen hatte 2019 bei den European Games die Goldmedaille im Herreneinzel gewonnen und kürte sich nun erstmalig zum Europameister in dieser Disziplin. 

Weitere Informationen

Ergänzende Informationen zu den Entwicklungen bei der Individual-EM in Kiew sind auf der DBV-Website unter www.badminton.de erhältlich. 
 

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