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VJA: Bronze für den TSV Heimaterde bei den DMM U15

Freudentaumel und Siegesgeschrei brach am Sonntagnachmittag beim TSV Heimaterde in der innogy-Halle aus, als Tom Franke bei den Deutschen Schüler-Mannschaftsmeisterschaften den Matchball im allerletzten Spiel gegen den Bonner Philipp Irsen verwandelte. In diesem Moment hatte die Schülermannschaft des TSV Heimaterde die Bronzemedaille gewonnen und Geschichte geschrieben, die sich nahezu unglaublich liest.

Schon die Qualifikation zu den vorhergehenden Westdeutschen Mannschaftsmeisterschaften gelang einer Schülermannschaft des Bundes-Talentstützpunktes erstmalig in seiner Vereinsgeschichte. Dass das Team dort im ersten Versuch direkt dritter wurde und einen Platz auf dem Treppchen ergatterte, feierten Spieler, Eltern, Trainer ausgiebig. Da sich jedoch nur die ersten beiden Teams einer Westdeutschen Meisterschaft für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren, waren die Verantwortlichen mehr als überrascht, als einen Tag vor den nationalen Meisterschaften die Information vom Verband kam, dass der TSV Heimaterde als Nachrücker ins DM-Feld gerutscht sei. Was dann passierte, war schlicht Beweis, dass sich dieses Projekt wirklich auf der Überholspur befindet und der Titel keine leere Hülle ist. Innerhalb von wenigen Stunden stand das komplette Team, das die Bronzemedaille bei den Westdeutschen geholt hatte, zur Verfügung – nicht einfach so, Tom Franke verzichtete spontan samt seiner Familie auf eine Berlinreise, Philipp Volovnik sagte seinen Start beim internationalen Turnier in Arnheim ab und nach und nach räumten alle Spielerinnen und Spieler beide Tage des Wochenendes frei und zeigten am Freitag der Schule eine lange Nase. Nur Malte Arnold war leider verletzungsbedingt zum Zuschauen verdammt. Für ihn sprang spontan Elias Tückmantel ein. Bälle und Coaches ließen sich noch schnell organisieren, ein neuer Satz Trikots leider nicht mehr, doch das sollte der Sache keinen Abbruch tun.

Unter der mitreißenden und elektrisierenden Leitung von Frank Hübsch als Teammanager und Dara Prameshwarie als Coach zog das völlig unvorbereitete, aber top eingeschworene Team in den Kampf, unterstützt von vielen, vielen Eltern, Omas und Opas, Bekannten und Freunden, Trainingspartnern und Seniorenspielern, die über drei Tage die Tribüne füllten und dieses Team mit allem, was zur Verfügung stand, anfeuerten.

Der Start gelang in der Vierergruppe mit einem 7:1 gegen den TV Hofheim furios und es blieb eine Erfolgsspur. Auch der ESV München wurde mit einem 7:1 vom Feld gefegt. Damit war das Halbfinale bereits vor dem Spiel gegen den Topfavoriten aus Hamburg gesichert und die im Grunde eingeplante Niederlage gegen den Horner TV wurde locker weggesteckt. Schon jetzt gab es bei allen Beteiligten kein Halten mehr. Abteilungsleiter Christian Schröder war schlicht sprachlos und schrieb per Kurznachricht: „Ich kann gar nicht in Worte fassen, was ihr da geschafft habt! Ihr seid jetzt schon der absolute Wahnsinn.“

Im Halbfinale unterlag der TSV nach harter Gegenwehr dem knapp überlegenen Team des TV Refrath mit 3:5. Niemand ließ sich von dieser Niederlage unterkriegen, der Teamgeist und der absolute Siegeswille wurden voll in das entscheidende Spiel um Platz drei mitgenommen. Mit dem BC Beuel wartete hier eine extrem starke Mannschaft und der amtierende Westdeutsche Meister, dem der TSV vor wenigen Wochen noch recht klar unterlegen war. Doch heute war der Tag der Tage. Mit einer intelligenten Mannschaftsaufstellung war ein 4:4 möglich und jeder Satz, jeder Punkt konnte spielentscheidend werden. Mit einem weiteren Feuerwerk auf allen Feldern und auch auf der Tribüne holten das zweite Jungendoppel mit Tom Franke und Nick Weinfurtner, das Mädchendoppel mit Cara Siebrecht und Selin Hübsch, das Mädcheneinzel mit Selin Hübsch und das dritte Jungeneinzel mit Tom Franke die vier notwendigen Punkte, und alle anderen steuerten die entscheidenden Sätze und Punkte zum Sieg und dem Gewinn der Bronzemedaille bei.

„Was hier passiert ist, ist schlicht Wahnsinn. Es zeigt erneut, dass wir auf dem absolut richtigen Weg sind, auch wenn wir manchmal den ein oder anderen Rückschlag wegstecken müssen. Das ist normal und das stehen wir, wie wir nun bewiesen haben, durch. Ich bin sehr stolz, dass wir hier mit einem solch tollen Team, das sich aus National- und Stützpunktspielern, aber eben auch ganz normalen Vereinsspielern zusammensetzt, ein solches Ergebnis erzielen können.“, fasst Projektleiter Benjamin Kölsch das Wochenende zusammen.

Und als nach Freudentänzen und Gesang bei der Siegerehrung die Nationalhymne erklang, musste sich doch der ein oder andere auf der Tribüne heimlich ein Tränchen aus dem Augenwinkel wischen.

Mit dabei waren Selin Hübsch, Cara Siebrecht, Jule Alberts, Philipp Volovnik, Robin Kastenholz, Tom Franke, Nick Weinfurtner und Elias Tückmantel.

(SB)

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