Olympia Auslosung
Interessante Begegnungen
Eine Besonderheit des olympischen Badmintonturniers ist jene, dass dabei zunächst eine Gruppenphase ausgetragen wird, ehe es – für einen Teil der Teilnehmenden – im K.-o.-System weitergeht. Mitte Juli erfolgte nun die Auslosung für die Badmintonwettbewerbe im Rahmen der Olympischen Spiele 2024 in Paris (27. Juli bis 5. August in der Arena Porte de la Chapelle).
Revanche möglich
Im Herreneinzel wurden 13 Vorrundengruppen gebildet (A; C bis E; G bis N sowie P), von denen zwei vier Spieler umfassen und die anderen elf jeweils drei Athleten. Fabian Roth (TV Refrath) darf sich in der Vorrundengruppe K mit dem an Nummer 13 gesetzten Inder Prannoy H. S. sowie Le Duc Phat aus Vietnam messen.
Während der Weltranglisten-83. des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) anlässlich der Olympischen Spiele 2024 gegen Prannoy H. S. (Weltranglistenplatz 13) erstmalig ein Match bestreiten wird, stand er Le Duc Phat (Weltranglistenplatz 71) bereits einmal bei einem Turnier gegenüber: Im März dieses Jahres bezwang der Vietnamese Fabian Roth in zwei engen Sätzen
„Ich bin erstmal zufrieden, dass ich keinen von den Top 4-Gesetzten in meiner Gruppe habe. Gegen Prannoy bin ich natürlich zunächst Außenseiter, aber ich freue mich auf das Spiel. Gegen Le Duc Phat habe ich in diesem Jahr schon einmal verloren, aber da ist dann die Chance für eine Revanche gegeben. Ich freue mich jetzt auf die letzten Tage der Vorbereitung“, meinte der 28 Jahre alte Olympiadebütant Fabian Roth zu seiner Auslosung. In den Einzeldisziplinen sind jeweils 13 Teilnehmende gesetzt, in den Doppeldisziplinen – aufgrund der deutlich kleineren Starterfelder – lediglich jeweils vier.
Die K.-o.-Runde beginnt im Herreneinzel mit dem Achtelfinale, sodass einzig diejenigen weiterkommen, die nach Abschluss der Gruppenphase Tabellenplatz eins in ihrer jeweiligen Gruppe belegen.
Gegen die Olympiasiegerin von Tokio
Yvonne Li (SV Fun-Ball Dortelweil) trifft derweil in der Vorrundengruppe P auf die Chinesin Chen Yu Fei, die 2021 in Tokio/Japan olympisches Gold im Dameneinzel holte, sowie auf Mia Blichfeldt aus Dänemark.
Gegen die in Paris an Position zwei notierte Asiatin absolvierte Yvonne Li (Weltranglistenplatz 36) bislang zwei Matches: Beide konnte Chen Yu Fei (Weltranglistenplatz 2) für sich entscheiden. Mia Blichfeldt (Weltranglistenplatz 34), die Gewinnerin der YONEX German Open 2024, führt im direkten Vergleich mit Yvonne Li mit 7:2. Die bis dato letzte Begegnung der beiden Europäerinnen liegt allerdings bereits rund anderthalb Jahre zurück.
Im Dameneinzel wurden 13 Vorrundengruppen à drei Spielerinnen eingerichtet (ebenfalls A; C bis E; G bis N sowie P). Auch in dieser Disziplin ziehen ausschließlich die jeweiligen Tabellenersten in die K.-o.-Runde ein und spielen entsprechend um den Einzug ins Viertelfinale.
Mit Lokalmatadoren in einer Gruppe
Im Herrendoppel beginnt die K.-o.-Runde – wie im Damendoppel und im Mixed, wo jeweils keine Spielerinnen und Spieler des DBV in Paris vertreten sein werden – hingegen bereits mit dem Viertelfinale. Aus den insgesamt vier Vorrundengruppen (A bis D) à vier bzw. fünf Paarungen qualifizieren sich alle Tabellenersten und Tabellenzweiten dafür.
Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) wurden mit Satwiksairaj Rankireddy/Chirag Shetty aus Indien, den Indonesiern Fajar Alfian/Muhammad Rian Ardianto sowie den Franzosen Lucas Corvee/Ronan Labar in die Vorrundengruppe C gelost.
Die bislang einzige Begegnung mit den in Paris an Nummer drei gesetzten Weltranglistendritten Satwiksairaj Rankireddy/Chirag Shetty verloren die DBV-Asse (Weltranglistenplatz 31) in zwei Sätzen. Ausgetragen wurde diese im März 2022 anlässlich der YONEX All England Open Badminton Championships. Im direkten Vergleich mit Fajar Alfian/Muhammad Rian Ardianto (Weltranglistenplatz 6), die sich jüngst zweimal in Folge in Birmingham den Titel sicherten, liegen Mark Lamsfuß/Marvin Seidel mit 1:3 zurück. Gegen die Lokalmatadore Lucas Corvee/Ronan Labar (Weltranglistenplatz 43) haben die Europameister von 2022 hingegen eine positive Bilanz: Das bis dato einzige Aufeinandertreffen entschieden die Deutschen in zwei Durchgängen für sich.
„Auch die Disziplin Herrendoppel verspricht insgesamt Hochspannung. Wir können mit der Auslosung gut leben. Besonders ist natürlich, dass wir jetzt die beiden Franzosen als 17. Paarung auch zugelost bekommen haben. Mit den Indern konnten Marvin und Mark schon einige Male gut trainieren und gegen die Indonesier schon einige Male gut dagegenhalten. Auf geht’s in die jetzt endgültig finale Vorbereitung“, so Hannes Käsbauer, der Chef-Bundestrainer im DBV.
Im Herrendoppel starten in Paris ausnahmsweise 17 Duos. Üblicherweise sind in den Doppeldisziplinen vier Gruppen à vier Paarungen (= 16 Startplätze) bei Olympia vorgesehen. Aufgrund entsprechender Entscheidungen des Internationalen Sportgerichtshofes (CAS), des Badminton-Weltverbandes BWF und des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ergänzten kurzfristig Lucas Corvee/Ronan Labar als zweites französisches Herrendoppel das ursprüngliche Teilnehmerfeld, sodass nun eine Vorrundengruppe (D) fünf Paarungen umfasst.
Trainer und Betreuer für Paris nominiert
Nachdem der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in seiner Nominierungssitzung am 25. Juni Mark Lamsfuß, Yvonne Li, Fabian Roth sowie Marvin Seidel für das Großereignis in Frankreichs Hauptstadt nominiert hatte, folgte am 5. Juli die Nominierung derjenigen Personen, welche die Aktiven bei den Spielen der XXXIII. Olympiade in vielfältiger Form unterstützen:
Als Trainer sind Chef-Bundestrainer Hannes Käsbauer sowie Jeppe Ludvigsen aus dem Bundestrainerteam Doppel/Mixed des DBV bei den olympischen Badmintonwettbewerben dabei.
Die Teilmannschaftsleitung hat einmal mehr Martin Kranitz, der langjährige Sportdirektor im DBV, welcher seit dem 1. Mai als Leiter des Bundesstützpunktes in Saarbrücken tätig ist, inne.
Die physiotherapeutische Betreuung der deutschen Badmintonasse übernimmt derweil DBV-Verbandsphysiotherapeut Stefan Kalteis, der vor Ort zudem für die gesamte deutsche Mannschaft tätig sein wird.
Darüber hinaus ist der Däne Mads Conrad-Petersen in Paris zugegen, der schon seit geraumer Zeit zum Betreuerteam von Mark Lamsfuß und Marvin Seidel zählt und anlässlich der olympischen Badmintonwettbewerbe 2024 als Trainingspartner fungiert. Der ehemalige Weltklassespieler wurde vom DOSB mit einer sogenannten P-Akkreditierung ausgestattet, die ihm z. B. den Zugang zur Trainingshalle ermöglicht, jedoch – anders als den zuvor genannten Personen – keine Unterbringung im olympischen Dorf gestattet.