Yvonne Li im Viertelfinale
YGGO 2022
Lokalmatadorin Yvonne Li (SC Union Lüdinghausen) hat bei den YONEX GAINWARD German Open 2022 (8. bis 13. März 2022 in Mülheim an der Ruhr) das Viertelfinale des Dameneinzelwettbewerbs erreicht. Die 23 Jahre alte Olympiateilnehmerin von 2021, die im Deutschen Badminton-Zentrum (DBZ) in Mülheim an der Ruhr trainiert und auch in der Stadt im Ruhrgebiet wohnt, trifft darin am Freitag (11. März 2022) auf die an Nummer drei gesetzte Olympiasiegerin Chen Yu Fei aus China (Weltranglistenplatz 3).
Dagegen ist das äußerst stark besetzte Turnier der Kategorie „HSBC BWF World Tour Super 300“ für Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (beide 1. BC Wipperfeld) im Herrendoppel und Jones Jansen/Linda Efler (1. BC Wipperfeld/SC Union Lüdinghausen) im Mixed nach Niederlagen im Achtelfinale beendet.
Dameneinzel
Die Weltranglisten-23. Yvonne Li bezwang in ihrer Achtelfinalpartie am Donnerstag (10. März 2022) Lianne Tan (Weltranglistenplatz 36) mit 16:21, 21:12, 21:15. „Das war ein harter Fight! Ich habe meine Chance genutzt, nachdem Carolina Marin abgesagt hat. Gegen Lianne ist es immer schwer. Es wurde im dritten Satz auch echt nochmal knapp“, meinte Yvonne Li, die damit im insgesamt zweiten Vergleich mit der Belgierin den zweiten Drei-Satz-Erfolg verbuchte.
Die Perspektivkaderathletin des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) fügte hinzu: „Am Anfang habe ich sehr verhalten und unsicher agiert. Ich muss unbedingt an der Ansatzlosigkeit meiner Schläge arbeiten, diese waren sehr vorhersehbar. Ich habe dies mit der Physis wettgemacht. Das ist auch eine Qualität, aber wenn man durch ein Turnier gehen möchte, ist das extrem anstrengend. Es gibt einige Punkte, bei denen ich aus dem Training weiß, dass ich das besser kann.“
Die Begegnung am Freitag zwischen Yvonne Li und Chen Yu Fei kommt erstmalig bei einem internationalen Turnier zustande.
Herrendoppel
„Es war eine Freude, zuzuschauen“, sagte Hallensprecher Hartwig Thöne, als im Achtelfinalduell von Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (Weltranglistenplatz 16; Setzplatz 8) mit den Japanern Keiichiro Matsui/Yoshinori Takeuchi (Weltranglistenplatz 40) der letzte Ballwechsel ausgetragen war. Damit sprach er den 680 Badmintonfans in der Westenergie Sporthalle, die zuvor über 70 Minuten die DBV-Asse mit Klatschen und Ratschen angefeuert hatten und eine starke kämpferische Leistung des deutschen Duos erlebten, aus dem Herzen. „Das Publikum hat einen guten Job gemacht und alles dafür getan, dass wir gewinnen. Leider hat es nicht geklappt“, meinte Marvin Seidel.
Mit 21:19, 22:24, 19:21 mussten sich die amtierenden Vizeeuropameister den Asiaten geschlagen geben, wobei sie im zweiten Satz drei Matchbälle vergaben. „Wir haben heute nicht auf unserem höchsten Level gespielt. Es war zwar eine gute Leistung, mit der wir zufrieden sein können, aber am Ende haben wir ein paar leichte Fehler gemacht“, erläuterte Mark Lamsfuß. Marvin Seidel ergänzte: „Es war letztlich ein bisschen unglücklich.“
Der 26-Jährige und sein ein Jahr älterer Herrendoppelpartner standen anlässlich der 63. Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland zum ersten Mal in ihrer Laufbahn Keiichiro Matsui/Yoshinori Takeuchi gegenüber.
Mixed
Jones Jansen/Linda Efler (Weltranglistenplatz 95) hingegen durften sich im Rahmen der YONEX GAINWARD German Open 2022 zum insgesamt zweiten Mal mit den Weltranglistenersten Dechapol Puavaranukroh/Sapsiree Taerattanachai messen. Nachdem sie bei den YONEX French Open im Oktober vergangenen Jahres mit 18:21, 12:21 gegen die Thailänder verloren hatten, unterlagen sie ihnen diesmal mit 10:21, 15:21.
„Sie haben eine wirklich gute Abwehr und spielen sehr variabel. Um gegen sie eine Chance zu haben, muss man eine sehr gute Qualität in seinen Schlägen haben. Heute hat es bei uns noch nicht für lange Ballwechsel gereicht“, analysierte Jones Jansen.
Linda Efler meinte zu der Begegnung mit den topgesetzten Weltmeistern von 2021: „Wir haben heute unseren Rhythmus nicht gefunden. Vor zwei Tagen ist uns das gut gelungen, da waren wir auch sehr schnell auf den Beinen und haben Druck gemacht. Heute haben die Gegner den Druck gemacht.“ „Wir brauchen mehr Matches auf diesem Niveau, damit wir viel von der Weltklasse lernen können“, sagte Jones Jansen abschließend.
Etliche Superstars ausgeschieden
Sowohl in der ersten Runde als auch im Achtelfinale erlitten etliche Superstars unerwartete Niederlagen und sind somit bereits ausgeschieden. So verlor etwa der zweimalige Weltmeister Kento Momota (Japan; Weltranglistenplatz 2; Setzplatz 2), der 2019 in Mülheim an der Ruhr triumphiert hatte, ebenso sein Auftaktmatch im Herreneinzel wie der amtierende Weltmeister Loh Kean Yew (Singapur; Weltranglistenplatz 9).
Die Runde der besten 16 bedeutete derweil u. a. für die amtierende Weltmeisterin Akane Yamaguchi (Weltranglistenplatz 2; Setzplatz 2), die 2017, 2018 und 2019 bei den Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland den Titel im Dameneinzel geholt hatte, für die Olympiadritte von Tokio in dieser Disziplin, Pursarla V. Sindhu aus Indien (Weltranglistenplatz 7; Setzplatz 7), für die topgesetzte Weltranglistenerste im Dameneinzel, Tai Tzu Ying (Taiwan), und für die aktuellen Vizeweltmeisterinnen im Damendoppel, Lee Sohee/Shin Seungchan aus Korea (Weltranglistenplatz 2; Setzplatz 2), die Endstation.
Weitere Informationen
Alle Ergebnisse sowie der entsprechende Zeitplan sind auf der Veranstaltungswebsite unter www.german-open-badminton.de bzw. im Internet unter https://bwf.tournamentsoftware.com (Stichwort „YONEX GAINWARD German Open 2022“) veröffentlicht.